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Impact Investing und ESG – Haus Topic mit Jasper Schlump

Nach der Sommerpause ist das Haus Topic direkt wieder mit einem spannenden Thema gestartet, und zwar mit dem Thema Impact Investing und ESG. Hierfür durften wir Herrn Jasper Schlump als Gast begrüßen. Unter anderem wurden folgende Fragen geklärt: Was ist eigentlich ESG? Wo liegt der Unterschied zwischen ESG und Impact Investing? Wie kann man diese Themen mit Familienunternehmen in Verbindung bringen?

Jasper ist seit ca. drei Jahren im Bereich des Impact Investing tätig und durfte dieses noch vergleichsweise neue Feld bei seinem aktuellen Arbeitgeber Capacura mitgestalten. Sein Ziel ist es, das Thema transparenter zu machen und somit mehr Menschen die Möglichkeit zu geben in nachhaltige und enkelfähige Geschäftsmodelle zu investieren. Das machte Jasper zu dem perfekten Hausgast für dieses Thema.

ESG und Impact Investing

Was versteht man nun aber eigentlich unter ESG? Die Abkürzung steht für Environment, Social und Governance. Es geht darum, dass auch die Wirtschaft sich mit dem Thema der Umwelt, des Naturschutzes, der Sicherstellung des sozialen Fortschritts und der Verbesserung der Strukturen innerhalb des Unternehmens auseinandersetzt und an deren Umsetzung arbeitet. Das Kürzel ESG wurde zum ersten Mal im Jahr 2004 von den Vereinten Nationen in einem Bericht verwendet, der davon handelt, dass die Berücksichtigung des ESG unter Verwendung bestimmter Faktoren bei Investitionsentscheidungen positive Auswirkungen sowohl auf die Gesellschaft als auch auf die Finanzmärkte haben könnte. Dass ESG immer mehr an Brisanz und Geschwindigkeit gewinnt, zeigen jüngste Forschungsergebnisse, welche besagen, dass ca. 31 Billionen US-Dollar auf Grundlage der ESG-Prinzipien investiert werden.

In Zukunft wird die Wichtigkeit von ESG in den Unternehmen zunehmen und den gleichen Stellenwert einnehmen wie beispielsweise der Umsatz oder das Budget, meint Jasper. Das Thema der Umwelt ist laut einer Studie von Worldfund eines der größten Wachstumsgebiete im Bereich des Investments.

ESG vs. Impact Investing

ESG bedeutet für Unternehmen mit ihren Dienstleistungen bzw. ihrer Produktion keinen zusätzlichen Schaden zu verursachen. Das bedeutet, dass Unternehmen sich so umstellen müssen, dass sie die Umwelt nicht belasten mit dem Ziel möglichst Klimaneutral zu agieren. Der Hauptfokus liegt aber dennoch auf der finanziellen Performance. Impact Investing hingegen bedeutet, dass proaktiv Gutes für die Umwelt getan wird. Hier liegt der Fokus nicht nur auf der finanziellen Rendite, sondern das Ziel ist auch eine messbare soziale und ökologische Wirkung.

ESG: Preventing more harm
Impact Investing: Doing Proactively good

Kontext Familienunternehmen

Nun stellt sich berechtigterweise die Frage, wie lässt sich das Thema ESG und Impact Investing in den Kontext des Familienunternehmens einordnen. Jasper bezieht den Kontext auf eine Zusammenarbeit von Familienunternehmen und Start-ups, da er bei seinem Arbeitgeber Capacura mit Start-ups zusammenarbeitet bzw. in diese investiert.

Aktuell befindet sich die Zusammenarbeit von Start-ups und Familienunternehmen in einer Findungsphase. Vor etwa 10 Jahren war der Hype, dass die beiden Geschäftsmodelle perfekt zusammenpassen, jedoch hat man dann doch die Erfahrung machen müssen, dass einige Konfliktpunkte bestehen. Zu den Größten zählen hierbei die Themenfelder: Technologie und Digitalisierung, Kultur, Geschwindigkeit sowie nachhaltige Beziehungen. Beim Thema Technologie und Digitalisierung bringen Start-ups oftmals einen großen Mehrwert mit, jedoch muss der Fit und das Timing auch mit dem Familienunternehmen übereinstimmen. Was das Thema (Unternehmens-) Kultur angeht, müssen beide Parteien sich darüber klar werden, was man unter Zusammenarbeit versteht und wie man zusammenarbeiten möchte. Start-ups sind meistens sehr agil und entscheidungsfreudig und wollen ihre Produkte schnellstmöglich auf den Markt bringen, wohingegen Familienunternehmen da vergleichsweise risikoaverser agieren. Da müssen Start-ups und Familienunternehmen einen gemeinsamen Mittelweg finden. Nachhaltige Beziehungen und die Enkelfähigkeit sind für Familienunternehmen da A und O. Aus diesem Grund haben diese oft Angst, dass sich Start-ups nur schnell im Markt platzieren wollen, mit dem Ziel einen schnellen Exit mit einer möglichst hohen Gewinnspanne zu erzielen. Das Learning daraus ist, dass sowohl Start-ups als auch Familienunternehmen voneinander profitieren können, wenn sie sich aufeinander einlassen.

Unsere Key-Take-Aways von Jasper:

  • Die Idee, das Geschäftsmodell oder das Team eines Start-Ups können noch so gut sein, aber wenn das Timing nicht stimmt, kann dies trotzdem nicht zum Erfolg führen. Das Timing ist das Wichtigste, denn es muss auch der „richtige“ Moment für das Produkt da sein.
  • Deine persönlich größte Challenge kann gleichzeitig die lehrreichste Zeit deines Lebens sein.
  • Finanzielle Rendite und das Thema Impact können erfolgreich vereint werden.

Jasper möchte für unsere Next Gens folgendes Zitat von Theodore Roosevelt an die digitale Haus Next Wand schreiben, da er selbst versucht danach zu leben:

„DO WHAT YOU CAN, WITH WHAT YOU’VE GOT, WHERE YOU ARE.”

Ein großes Dankeschön an Jasper für diese inspirierende Haus Topic mit spannenden Insights! Wir sind uns sicher, dass wir in Zukunft auch noch ganz viel von Dir sehen und hören werden und freuen uns auf jeden weitere Austausch mit Dir!

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Geschrieben von Melissa Podleszka, Marketing und Content Managerin

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